So strukturierst du Interviews mit Job-Interessent*innen perfekt (Teil 2)

Im ersten Teil dieser kleinen Blog-Serie habe ich aufgezeigt, wie ein Bewerbungsgespräch grundsätzlich struk­turiert sein sollte, welche Vorarbeiten sinnvoll sind und wie du fair und zielgerichtet Kandidat*innen begegnest. Nun steht die dritte und vierte Phase eines Bewerbungsgesprächs im Mittelpunkt, also diejenige der Selbstvor­stellung des Arbeitgebers und diejenige der Rückfragen des Stelleninteressen­ten.

Selbstvorstellung die spannend ist

In dieser Phase hast du den Ball in der Hand. Du stellst jetzt den Arbeitgeber und die zu besetzende Stelle dem*der Kandidat*in genauer vor. Das sollte aber kein eingeübter Werbespot sein, viel nützlicher ist es, wenn du über die Kultur des Arbeitgebers berichtest, die internen Arbeitsabläufe und die Anforderungen an den besagten Job erläuterst. Genauso, wie du von Stelleninteressierten erwartest, dass sie nicht nur ihre Stärken, sondern eben auch ihre Schwächen offenlegen, ist es fair und zielführend, auch allfällige «Besonderheiten» des freien Jobs anzusprechen. Mit offenen Karten zu spielen, führt mittel- und langfristig zu einer besseren Zusammenar­beit und attestiert den Kandi­dat*innen von Anfang an, dass sie ernst genommen werden. 

Gut vorbereitet bist du auch auf mögliche Fragen der Bewerber*innen, wie etwa «Weshalb ist diese Stelle frei?», «Was macht mein Vorgänger jetzt?» oder «Welchen Hintergrund hat meine Vorgesetzte?». Je besser du und alle Vertreter des Arbeitgebers vorbereitet sind, umso glaubwürdiger wirken eure Antworten. Zum einen, weil diese ohne zu zögern gegeben werden und zum anderen, weil niemand widerspricht oder sie korrigiert. Und übrigens: Exakt an diesem Punkt kann sich ein*e Bewerber*in bestens ein Bild davon machen, wie die Kultur des Unter­nehmens tatsächlich ist …

Zusatztipps: Nach Möglichkeit alle Interviewer einbeziehen, die Selbstvorstellung nach Fachgebiet aufteilen, das macht es sympathischer und der Interviewgast kann automatisch einen ersten Eindruck von den Anwesenden gewinnen. Auf den kultivierten, respektvollen Umgang verschiedener Hierarchiestufen untereinander achten.

Für Rückfragen gewappnet sein

Kurz vor Schluss geht der Ball nochmals zurück zur*m Kandidat*in. Nicht nur, weil es zum guten Umgang gehört und zu einem echten Dialog, nein, es ist sehr wichtig, dass Stelleninteressierte nachfassen und fehlende Infor­mationen in Erfahrung bringen können. Zumal ja auch die Qualität der gestellten Rückfragen das gewon­nene Bild eines Stelleninteressierten schärfen.

Für dich als Personaldienstleister ist es wichtig, dass du bei der Beantwortung der Fragen nicht ausweichst oder gar lügst. Werte kluge oder auch leicht provokative Rückfragen als Kompliment. Denn sie zeigen, dass du eine gute Vorauswahl getroffen hast und der*die Bewerber*in clever und smart ist.

Zusatztipps: Klare Vorstellungen davon haben, wann die Stelle besetzt sein muss und welches Gehalt bezahlt werden kann. Sicherstellen, dass die Einarbeitung konkret aufgezeigt werden kann.

So viel für heute. Im dritten Teil möchte ich noch auf die Abschlussphase von Bewerbungsgesprächen eingehen und aufzeigen, was bei der Nachbearbeitung zu beachten ist.

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